In der heutigen Arbeitswelt sind nicht nur körperliche, sondern auch psychische Fehlbelastungen ein relevantes Thema im betrieblichen Gesundheitsschutz. Doch welche Arbeits(fehl-)belastungen sind hier eigentlich gemeint? Und: welche Auswirkungen können sie auch auf das Unternehmen und dessen Produktivität haben?
Im Folgenden werden die wichtigsten Kategorien psychischer Fehlbelastungen an Arbeitsplätzen aufgezählt und einige konkrete Arbeitsbelastungen genannt, die es gilt in Evaluierungsprojekten zu identifizieren und zu reduzieren bzw. zu beseitigen.
- Arbeitsinhalte und Tätigkeiten: Durchgängig monotone Arbeit, geringer Handlungsspielraum oder fehlende Möglichkeiten, eigene Fähigkeiten im Job einzusetzen, können zu Frustration und Demotivation führen. Eigeninitiative kann man an solchen Arbeitsplätzen als Arbeitgeber:in nicht erwarten.
- Arbeitsumgebung: Ständiger Lärm führt häufig zu Konzentrationsstörungen und hält Beschäftigte von Ihren eigentlichen Tätigkeiten ab. Aber auch unzureichende Lichtverhältnisse, hohe Staubbelastung oder widrige klimatische Bedingungen sind nicht nur gesundheitsschädlich, sondern beeinträchtigen zudem die Produktivität beträchtlich.
- Arbeitsorganisation: Unklare Arbeitsanweisungen, häufige Störungen oder schlecht definierte Schnittstellen können zu Unsicherheit, Unzufriedenheit, Motivationsverlust, aber auch unnötiger Mehrarbeit führen. Eine hohe Arbeitsmenge kann zudem Überforderung, Stress und Erschöpfung bei den Beschäftigten hervorrufen. Das kann sich sowohl auf die körperliche als auch auf die geistige Gesundheit auswirken und Krankenstandstage in die Höhe treiben. Wechselwille und Mitarbeiter:innenfluktuation sind häufig die Folge.
- Soziale Beziehungen / Organisationsklima: Konflikte mit Kolleg:innen oder Vorgesetzten, Mobbing oder Diskriminierung können das Betriebsklima stark negativ beeinflussen. Als direkte Folge leidet die Produktivität erheblich. Aber auch eine unsichere Beschäftigungslage oder das Fehlen von Perspektiven können zu Angst, Unsicherheit und Stress führen.
Um diesen psychischen Belastungssituationen entgegenzuwirken, ist eine systematische Evaluierung der Arbeitsplätze notwendig. Dabei sollten Arbeitsplatz für Arbeitsplatz die Arbeitsbedingungen und -anforderungen sorgfältig analysiert und bewertet werden.